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Jehovas Zeugen haben oft noch eine richtige Bibliothek an Publikationen der Wachtturmgesellschaft bei sich zu Hause im Schrank stehen.....

"Das eine abweichende Meinung aber immer mal aufkommen kann, egal wie lange man ein JZ ist - das wird aber einem bei der Aufnahme zu den Jehovas Zeugen nicht gesagt."

"Theokratie" - Seite wird bearbeitet

Kapitel 4 – „Bibelfundamentalismus“ und der „Fundamentalismus des Sklaven“

                   -   Übertragene Bedürfnisse

 

 


„Ich weiß, daß nach meinem Weggang bedrückende Wölfe bei euch eindringen
und die Herde nicht schonen werden, und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen und verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter sich her wegzuziehen.“

(Apostelgeschichte 20, 29-30 – „NWÜ“)

 

Um auf die Inhalte dieser Seite einzustimmen, möchte ich auf folgende Tatsache aufmerksam machen:

 

Es gibt Menschen die Leben mit oder ohne Glauben total glücklich, mit ihren Alltagsproblemen wie djeder andere auch. 

Diese nehmen das Leben mit ihren guten und schlechten Seiten und der gesunde Mensch achtet auf seine emotionale Hygiene. Sterben gehört zum Leben dazu und wenn der Glaube oder Unglaube war ist, dann kommt es halt wie es kommt...

 

Nun - bei Jehovas Zeugen ist das alles etwas anders. Für sie gibt es einmal das -> double-bind 

(das Prinzip des double-bind ist auch auf rein Informativer Ebene möglich, indem man an ein Widerspruch glauben soll), das man angeblich nur der Bibel seinen Glauben richten soll, aber genau genommen hat man die die Bibel nur unter dem Licht der Lehrvorgaben der Leitenden Körperschaft aus Warwick aufzufassen.

 

Im Grunde passiert in der emotionalen Psyche des werdenden Jehovas Zeugen, das er seine emotionale Stabilität von der Richtigkeit der entsprechenden Lehrvorgaben abhängig machen soll - formvollendet ist dies bei langjährigen Jehovas Zeugen bereits der Fall.
 

Zeugen Jehovas halten sich an die Bibel.

Eigentlich sollte es ja dann so sein, das sie dasselbe glauben wie andere Christen, die für ihren Glauben nur die Bibel brauchen.

Wenn man schon einmal ältere JZ zu Hause besucht, würde einem sofort die nicht kleine Bibliothek auffallen, welche hauptsächlich Schriften von der Wachtturmgesellschaft (WTG) enthält.

4.1. - Von der Freiheit im Fundamentalismus.

Jehovas Zeugen glauben daher etwas anderes, da deren Organisation es erfolgreich geschafft hat ihren Anhängern einzureden, ihnen die Bibel richtig erklärt zu haben... was alle anderen christlichen Gruppierungen demnach unterlassen würden. Solche Unterstellungen gegenüber der Geistlichkeit der Christenheit gibt es in der Wachtturmliteratur an nicht wenigen Stellen.


Dies mag unter dem Aspekt der Religionsfreiheit deren gutes Recht sein: Mitglieder verzichten bewusst und freiwillig auf ihre Fähigkeiten, Gottes Willen anhand der Bibel selbst zu ergründen. Statt dessen greifen sie auf ihre Literatur zurück, wo alles erklärt wird. Und eben die besagte Negation anderer Sichten.

Dabei kann man es schnell bei regelmäßigen Lesen selber drauf kommen was die Bibel an der jeweiligen Stelle meint, was bei vielen Bibellesern bei Jehovas Zeugen auch der Fall ist. Was meist zu spät sein dürfte, wenn dann eine selbst erlangte Erkenntnis aus der Bibel von den Lehrvorgaben abbweicht, man aber schon sich via Taufe den Lehrvorgaben der Organisation verpflichtet hat.
 

Natürlich darf man sich aber auch nun mit den Vorgehensweisen der Jehovas Zeugen zufrieden geben. Alle Lehrinhalte werden dann halt vorgegeben und sind zu glauben - dazu hat man sich halt verpflichtet bei seiner Taufe.

Das eine abweichende Meinung aber immer mal aufkommen kann, egal wie lange man ein JZ ist - das wird aber einem bei der Aufnahme zu den Jehovas Zeugen nicht gesagt.

Also mir wurde damals nicht gesagt, vor meiner damaligen Taufe, das ich bei einer zukünftigen biblischen Erkenntnis, wenn diese von den Lehrvorgaben der Jehovas Zegen abweicht, das ich dann darüber zu schweigen hätte oder einen Ausschluss riskieren müsste wenn ich nicht schweige.

Ich denke das Religionsfreiheit eigentlich beinhaltet, trotz einer eigenen oder abweichenden Ansicht - die sich nun mal immer weiter entwickelt haben kann nach einem Beitritt und welche man aufgrund der Meinungsfreiheit aussprechen dürfte - dennoch Teil der Gruppierung sein/bleiben zu dürfen, wo man seinen Glauben ausleben will.

Bei Jehovas Zeugen ist aber so eine persönliche Entwicklung eher gar nicht willkommen - zumindest nicht in einer abweichenden Richtung von vorgegebenen Lehren.

Glaubens- und Meinungsfreiheit sind bei JZ nicht gewünscht, was wiederum eine Prämisse der getroffenen Religionswahl sein darf - denn man wollte es ja nicht anders.

Denn eine Religion darf eine Meinung und einen Glauben vorschreiben - der freiwillige Verzicht auf solche Menschenrechte ist Teil der Religionsfreiheit, auch wenn ich persönlich diesen Sachverhalt traurig und sehr negativ werte.
 

-

Ein ZJ versteht sich nicht direkt als Bibelfundamentalist, da er z.B. die Schöpfungsgeschichte insofern relativiert, weil der „Sklave“ einen Schöpfungstag aus Genesis 1 z.B. durchaus einen weit längeren Zeitraum als 24 Stunden zugesteht. Die Bibel wird also nicht immer wortwörtlich ausgelegt. Echte Bibelfundamentalisten würden dagegen sagen, das bei Gott alles möglich ist, auch ein 24-Stunden Schöpfungstag.
 

Dennoch sieht sich ein ZJ unter der geistigen Leitung des "Sklaven" als Bibel-gläubig, eine umgewandelte Form des Bibelfundamentalismus, da der „Sklave“ derjenige ist, welcher diesen Glauben an die Bibel fördert und in allen ihren Aussagen als glaubwürdig anpreist, was an sich gut ist, dann aber seine eigenen Sichten über die Schriften als das eigentlich biblische erklärt, als derer "Wahrheit".


Der Fundamentalismus des „Sklaven“ ist also der eigentliche Glaube des ZJ - seine Lehrmeinungen zu übernehmen ist wie als wenn man sich "Gottes Ordnung" unterwirft.

 

Die Bibel wird aber dabei nur instrumentalisiert. So wie ein Violinist mit dem Spielen seines Instrumentes vorgibt wie andere dazu tanzen sollen oder welche Emotionen erzeugt werden sollen, genauso erklärt der "Sklave" die Bibel nur so wie er es gerne hätte, was die Mitglieder nach seiner Bibelauslegung zu glauben haben.
 

Das ZJ sich an die Anleitungen des Sklaven halten, sowie dessen Vorgaben durch die Organisation und Ältesten halten müssen wurde ->mit im vierten Teil des interaktiven Kurses eingeführt. Hier wird lediglich behauptet das Jesus ihn eingesetzt hätte - geklärt wird nicht die Frage die gar nicht erst gestellt wird: Wie hat Jesus denn diesen Sklaven persönlich beauftragt?

 

Diese Aussagen hier oben über den "Sklaven" in seiner Funktion, wurden anhand von Wachtturmzitaten aus ->Kapitel 1  vorgestellt.


 

 

.....Millionen Christen dagegen kommen nur mit ihrer Bibel aus für ihren Glauben. 

Persönliches

Vorab möchte ich klar stellen, das für mich heute die Bibel Gottes Wort ist, ohne aber ein Bibelfundamentalist zu sein.

Es ist meine subjektive Sicht, wenn auch eine persönliche Überzeugung, jedoch keine "ultima-tive Wahrheit" und ich hoffe das der Leser damit kein Problem hat.

​Ich werde diese Sicht hier niemanden aufdrängen wollen, denn hier auf der Seite möchte ich u.a. die Wege aufzeigen, wie es zu dieser Sicht bei Jehovas Zeugen kommt und welche Absicht man letztlich damit verfolgt, wie es bereits oben teilweise geschildert wurde.

​Bei mir persönlich hat da nach meinen Ausstieg eine Entwicklung statt gefunden, auch aufgrund von Selbsteinsichten was man mir lediglich als Jehovas Zeuge übertragen hatte.

 

Ich hatte mich sogar einige Zeit von dem Gedanken distanziert das die Bibel offiziell Gottes Wort ist, aus Gründen die ich hier nicht verbergen möchte. Vielleicht helfen sie anderen Aussteigern, sich von den übertragenen Sichten anderer zu befreien, um dann eines Tages für sich persönlich Gründe gefunden zu haben, wieso für ihn die Bibel Gottes Wort ist.

​In dieser Zeit verfolgte ich jedoch bereits schon die Sichtweise das andere Christen dennoch diese Büchersammlung für sich Gottes Wort bezeichnen dürfen - ich hatte ihnen deswegen keinen falschen Glauben vorgeworfen, da ich mir meiner Prozesse die ich durchlief bewusst war.

​Mag jetzt für manchen paradox klingen, aber diese Sichtweise (Bibel ist nicht das offizielle Wort Gottes) war für mich kein Abbruch meines Glaubens. Im Gegenteil, da ich die Bibel und das Evangelium in dieser Zeit mehr als Einladung verstand, die zum eigentlichen christlichen Glauben führten - zum persönlichen Jesus.

​Diese Phase war aber insofern für mich notwendig und hilfreich, da ich nur so meine von den Jehovas Zeugen geprägten Sichten (wieso die Bibel Gottes Wort sein SOLL) auch innerlich ablegen konnte.

Heute sage ich daher aus ganz anderen Gründen, das sie für mich Gottes geschriebenes Wort ist, frei von anderen menschlichen Sichten die mich in dieser Meinung beeinflussen.

​Denn die Unterschiede wieso ein Christ und ein Jehovas Zeuge das jeweils sagen, sind für einen JZ der sich Gedanken darüber macht ob er nach dem Ausstieg sich noch mit der Bibel beschäftigen möchte, meines Erachtens wichtig zu erfahren.

​Die Bibel ist also für mich heute Gottes Wort. Dies obwohl ich mich eingehend nach meinem Ausstieg u.a. mit der Entstehung der Bibel, ja sogar mit unterschiedlichen Formen der Bibelkritik beschäftigt habe, z.B. der historisch kritischen Exegese. Diese hinterfragt u.a. die Entstehung der Bibel auf mehrern Ebenen und liefert dabei ihre eigenen Antworten allein wissenschaftlicher Natur.


 

Von der Lehre das die Bibel Gottes Wort ist

Die Lehre, oder die empfohlene Sichtweise, die Bibel so zu betrachten als wenn sie Gottes Wort wäre, ist an sich die evangelische Lehre der "Verbalinspiration" aus dem 17. Jhd - man vergegenwärtige sich, das dies vorher nie ein Thema bei Christen war.

 

Was logisch ist - erst einige Jahre, nachdem Luther die Bibel auf deutsch übersetzte und dank Guthenbergs Erfindung des Buchdrucks immer mehr Bibeln auf deutsch im Umlauf waren und in den Händen der Gläubigen lag, kam diese Frage erstmalig auf. So war diese Lehre eine Art Vorgabe, heute mehr eine Empfehlung, als was man die Bibel betrachten sollte, nämlich als Gottes geschriebenes Wort.

Diese Sichtweise hat auch die Wachtturmgesellschaft übernommen, ist also gar nicht mal eine Lehre allein von den Jehovas Zeugen.

Innerhalb der Schriften der Bibel wird nirgendwo die Bibel an sich thematisiert - auch das ist logisch da die Autoren gar nicht wussten das ihre Texte in einer Sammlung verewigt werden würden.

Heute obliegt es zumindest im eigenen Ermessen wie Gläubige die Bibel betrachten - sofern man innerhalb einer Religionsgemeinschaft diese Freiheit ausleben darf. Der Trend geht dahin immer mehr wissenschaftliche Kenntnisse mit einbeziehen zu lassen, sowie den historischen Kontext mancher Passagen zu berücksichtigen.

Künstlich übertragene Bedürfnisse

 >>Hier<< hatte ich bereits eine Auflistung der bewussten und unbewussten Bedürfnisse erstellt, wie man sie in einer Religion sich zu erfüllen hofft.

Im gleichen Stil liste ich hier einige Bedürfnisse auf, wie sie einem Jehovas Zeugen rund um dessen Religion, aber auch um die Bibel herum, die während der Kennenlernphase eines Interessierten auf diesen übertragen/erzeugt werden sollen. Auf diese soll der innere Mensch seine emotionalen Sicherheiten aufbauen. Ist der Aufbau  komplett, ist er mental von derer Richtigkeit abhängig - doch eins nach dem anderen.

So werden im inneren Jehovas-Zeugen-Menschen Abhängigkeiten in einem an der Sache gebundenen Selbstverständnis erzeugt, die leider mit der Realität eher weniger zu tun haben.

Wie es zu dieser Meinung kommt wird  hier auch im nachhinein aufgeschlüsselt.

Es darf dann hinterfragt werden, ob dieser Weg dem einer normalen Entwicklung einer persönlichen Meinung entspricht, oder eher künstlich übertragen.

Zunächst aber erstmal zu den Bedürfnissen rund um die Jehovas Zeugen Thematik. Ob diese Bedürfnisse berechtigt sind oder nicht, ist eine andere Frage auf die ich gesondert eingehe.

Künstlich Erstellte Bedürfnisse haben natürlich auch Nachteile auf den inneren Menschen

Bedürfniss:

Die Bibel darf sich nicht widersprechen, denn sie ist Gottes Wort. Gottes Wort könne man bedingungslos vertrauen.

 

Wer vom Christentum zu den JZ wechselt hat vielleicht schon ein eigenes Vertrauen in die Bibel.                                              

Bei Jehovas Zeugen ist es so das sie sich gar nicht widersprechen darf - dies als vorgegebene feste Lehr-Meinung (wobei es bestimmt Gruppierungen gibt die das genauso sehen):

Siehe hier: https://www.jw.org/de/biblische-lehren/fragen/widerspricht-sich-die-bibel/

und hier: https://www.jw.org/de/bibliothek/buecher/Die-Bibel-Gottes-oder-Menschenwort/Widerspricht-sich-die-Bibel/

Wenn man ein Jehovas Zeuge sein und bleiben will, muss man diese Sicht annehmen und in der Regel haben die meisten kein Problem damit das auch zu glauben. Der Vorteil von externer Erklärungen der Wachtturmliteratur ist dabei, das man die Bibel wieder "gerade rücken" kann wenn mal was nicht passt - was aber die Bibel selbst nicht macht. Daher unterliegen die meisten JZ lediglich der Illusion das die Bibel keine Widersprüche enthält.

Problematik:

Fakt ist, das bemessen am Grundtext es tatsächlich Widersprüche gibt, welche sogar renomierte Bibelübersetzungen dann aber "korrigiert" widergeben.

Beispiele für

 

AEnB2UqUOx7V099vArWh_f93MjwHnfwbGokwl6_Q

Kontakt

Boas Bastian aus Erkrath - NRW

Zu Anregungen und Feedback, Hilfe rund um die Zeugen Jehovas Thematik, einfach mail an:

Boasbastian2@aol.com

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