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Eine allgmein christliche Lehre ist die der ->Verbalinspiration aus dem 17.Jahrhundert.
Seid dieser Zeit gab es eigentlich erst im Christentum die allgemeine Ansicht, das die Bibel nicht nur von Gott inspiriert sei, sondern auch unfehlbar, ohne Widersprüche.
Dies unterschrieb die Bereitschaft der lutherischen Kirche, nur die Bibel als Lehrbuch zu betrachten, die katholischen (menschlichen) Überlieferungen und Erklärungen jedoch nicht. Von dieser Zeit an war es für viele Christen üblich, allein die Bibel als das Buch für seine Glaubensdinge zu konsultieren.
Seid dem ergab sich für viele viele Christen, bis heute, ein Bedürfnis nach einer widerspruchs-freien Bibel. Diese Sichtweise lehrt auch die leitende Körperschaft der ZJ.
Eine Bibel mit Widersprüchen, so der umgekehrte Rückschluss, könne man demnach nicht glauben.
Zwischenspeicher:
Doch bevor ich bestimmte Dinge hier thematisiere und dem Leser mitgeben will, stehe ich zunächst einem Problem gegenüber was nicht jedem allgegenwärtig ist.
Persönlich würd ich mir nämlich wünschen das alle ZJ diese Seiten lesen würden.
Die Wahrscheinlichkeit das er es selbst dann lesen würde wenn Jesus persönlich es ihm sagen würde das er diese Seiten lesen solle, ist jedoch sehr gering.
Zumindest wenn er im Sinne seiner geistlichen Führung „aufrichtig“ ist.
Und selbst wenn er dies hier lesen würde, wird es ihm u.U. wie ein persönlicher Angriff vorkommen, vielleicht sogar als Bedrohung mit einem schlechten Bauchgefühl.
Doch wieso ist das so?
Das passiert je nachdem wie leicht man sich als Jehovas Zeuge von seiner religiösen Führung beeinflussen lässt (Grad an Suggestibilität <- wikipedia link), wie man über Menschen wie mich zu denken hat. Hinzu kommt auch schlicht das Gefühl etwas verbotenes zu lesen, womit auch das schlechte Bauchgefühl zu erklären ist.
Kaum vorstellbar heutzutage, aber das gibt es wirklich:
Verbotenes Wissen ...zumindest in der Jehovas Zeugen Thematik.
Die meisten Informationen hier auf den Seiten werden den Anhängern dieser Gruppierung vorenthalten.
Wenn es bekannt werden würde das ein Jehovas Zeuge auf diesen Seiten hier rum schmökert, muss er aufpassen das er nicht aus der Gruppierung ausgeschlossen wird.
Der Grund ist, das berechtigte Kritik pauschal als vom Teufel kommend suggeriert wird.
Kurz und knackig:
Für Jehovas Zeugen bin ich so etwas wie ein Abtrünniger.
Warum?
Die Abtrünnigen - Thematik
Jeder ehemalige Jehovas Zeuge, der anderen Leute seine guten Gründe nennt wieso man da weggegangen ist, ist in deren Augen ein Gegner der Jehovas Zeugen.
Oder ein s.g. "Abtrünniger", ein Begriff aus der Sprache der Bibel, der jedoch biblisch gesehen falsch angewendet wird (ich bin vielleicht abtünnig von dieser mehr als fragwürdigen Religion, doch gemäß der Anwendung in der Bibel kann man nur von Gott selbst abtrünnig sein - auch nur dann wenn man sich heidnischen Göttern zuwendet).
Doch bei mir war es so, das ich gerade aufgrund meines persönlichen Glaubens diese Gruppe verlassen musste - denn obwohl ich in diesem Glauben groß wurde und regelrecht indoktriniert wurde, entwickelte ich, oder hatte es bereits als Kind gegeben bekommen, einen eigenen Glauben an Gott und verspürte bereits damals schon seine liebevolle Nähe. Seid ich denken kann war ich also schon gläubig.
Ich konnte jedoch die Dinge die sich für mich dort als Lüge heraus kristallisierten nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren, weshalb ich schweren Herzens, aber konsequent, diese Gruppe freiwillig verlassen hatte. Die Gründe dürften im Laufe dieser Seiten immer offensichtlicher werden - in meinen Brief an die Jehovas Zeugen, habe ich bereits einige wenige aufgezählt, was aber auf diesen Seiten nochmals um vielfaches erweitert wird.
Aber mein Glaube an sich existierte außerhalb der Religion. Inzwischen bin ich recht weit was das eigentliche christliche Verständnis angeht. Aber auch dazu später mehr.
Diese Seiten schrieb ich vom Ursprung her für ehemalige Jehovas Zeugen, um ihnen bei ihrer Aufarbeitung ihres Ausstieges zu helfen. Manchmal wurde ich sogar für meine Sachlichkeit gelobt und gefragt wie ich bei all dem Wissen so ruhig bleiben kann.
Das liegt zum Teil an meiner Verantwortung die dieses Wissen mit sich bringt, aber auch dem aufrichtigem Wunsch zu helfen und aufzuklären. Eigentlich mehr so aus Motiven der Nächstenliebe eines Seelsorgers, weil ich helfen kann und will - es ist meine Berufung.
Doch der Auffassung vieler Jehovas Zeugen nach bin ich jemand den man hassen sollte. Das erlebe ich immer wieder mal in Internetforen, wo ich von älteren Jehovas Zeugen angefeindet werde.
Wie zum Beipiel hier (screeshot ist verlinkt):
Ist das wahr? Wurde Jehovas Zeugen beigebracht "Abtrünnige" zu hassen?
Das war zuletzt tatsächlich in den 90er Jahren der Fall. Folgender screenshot ist ebenfalls verlinkt, direkt zur entsprechenden Passage in der Wachtturmliteratur.
Hass, Ekel, Feindschaft, als Gift... nur einige Aspekte wie ein Jehovas Zeuge der alten Schule berechtigte Kritik gegen deren geistige Führung aufzufassen hatte - wobei man wie schon erwähnt bereits dann als abtrünnig gilt wenn man anderen Leuten erzählt wieso man bei denen nicht mehr mitmacht - Grund genug weshalb man Ehemalige hassen sollte.
Wie die oben angeführte Unterhaltung zeigt, ist das mit dem geschürtem Hass auf Abrünnige noch nicht aus der Welt geschafft, da sie in den Herzen mancher, zum Glück nicht allen, Jehovas Zeugen weiter existiert.
Auch wenn es inzwischen nicht mehr auf diese Art und Weise gelehrt wird, bleibt diese Einstellung bei vielen Jehovas Zeugen bis heute bestehen - trotz dem christlichem Gebot der Feindesliebe. Ganz nebenbei zeigen diese Verhaltensweisen, wie arg der Einfluss dieser Literatur auf diese ansonsten recht lieben Menschen nimmt.
Hass blieb dennoch ein Thema bei der Abtrünnigkeit. Man lehrte dann zwar nicht mehr Abtrünnige zu hassen, man suggeriet aber stattdessen das Abtrünnige angeblich voller Neid & Hass seien - wie hier im Wachtturm von 1995, 15.09. Seite 7:
"Die Evangelienschreiber Matthäus und Markus verwendeten das griechische Wort phthónos, um die Beweggründe derjenigen zu beschreiben, die für den Mord an Jesus verantwortlich waren (Matthäus 27:18; Markus 15:10). Ja, sie wurden von Neid angetrieben. Dieselbe schädliche Gefühlsregung hat Abtrünnige zu bösartigen Hassern ihrer früheren Brüder gemacht
(1. Timotheus 6:3-5). Kein Wunder, daß es neidischen Menschen verwehrt bleibt, in Gottes Königreich einzugehen! Jehova Gott hat bestimmt, daß alle, die fortgesetzt „voll Neid“ sind, „den Tod verdienen“ (Römer 1:29, 32; Galater 5:21)."
Apropo: Wir haben hier in der Wachtturmliteratur übrigens inzwischen mehrere Beispiele dafür, wie Bibelverse zweckentfremdet werden.
So im Wachtturm oben von 1992 der Psalm 192, wo David einst in einem Gebet die Gottlosen betrachtet, wird der Vers mal eben pauschal auf ehemalige JZ angewendet - dabei konnte David solche unmöglich im Sinn haben.
Oder 1. Tim 6, 3-5 ist auf mich überhaupt nicht anwendbar, da ich 100% pro der Lehre Christie bin wie viele weitere Ehemalige JZ ebenso. - Statt dessen sollte man fragen dürfen, ob die Wachtturmgesellschaft noch in der reinen Lehre Chrstie ist, zumal Jesus nirgendwo lehrte das man Jehovas Zeuge werden muss um gerettet zu werden.
Mir kommt es eher so vor, das die Wachtturmgesellschaft neidisch auf ihre Ehemalien sind, sofern die nun ihren Glauben in Freiheit und Wahrheit ausleben.
U.a. war das auch ein Punkt, immer wieder dieser willkürliche Umgang mit der Bibel, die von der leitenden Körperschaft missbraucht urde um ihre eigenen aussagen zu bestätigen, obwohl die jeweiligen Bibelpassagen gar nicht dazu geschrieben wurden. Für mich war es ein weiterer Punkt weshalb ich diese Gruppe verließ.
Doch lassen wir nun mal die 90er Jahre hinter uns.
Der offizielle Trend verläuft bei Jehovas Zeugen zum Glück dem Anschein nach immer mehr zum positiven, von wegen das man sogar seine Feinde lieben sollte, was ich zumindest mal in einem Wachtturm (WT) vom 2015 laß.
Das allerdings ZJ dies auch auf ihre "abtrünnigen" Ehemaligen beziehen habe ich auch noch nicht erlebt. Insofern ist es zwar eine amtliche Lehre, da sie als anerkannte Religiongsorganisation gerne gut in der Öffentlichkeit dastehen muss, intern und real jedoch nicht wirklich ausgelebt wird weil es auch interne Lehren gibt die einem dazu veranlassen dies zu unterlassen.
Dieselbe Inkonsequenz in Verbindung mit dem Religionsstatus äussert sich zum Beispiel auch in der theoretischen und offiziellen Erlaubnis wählen gehen zu dürfen. Dies war mit eine Grundvoraussetzung für den Status "Körperschaft des öffentl. Rechts", als Religionsorganisation.
Was aber der Staat nicht mitbekommt ist, das aufgrund interner Lehren dennoch ein Jehovas Zeuge nicht wählen gehen würde, da man von ihm verlangt auf "sein geschultes Gewissen" zu hören.
Einerseits haben also Jehovas Zeugen angeblich ein offizielles Wahlrecht von dem seine Religion ihn nicht abhalten darf - dennoch hält ihn seine Religion davon ab, vom Wahlrecht gbrauch zu machen. Aber das nur mal am Rande.
Was bleibt:
Diese Führung legt viel Wert darauf ehemalige Zeugen Jehovas wie mich in ihrer Literatur negativ darzustellen, als „Abtrünnige“ die gegen die „Organisation Jehovas“ reden.
Ich würde Hetze oder Unwahrheiten über Jehovas Zeugen verbreiten, höre ich auch oft... aber diese Leute agieren nun mal auch nur gemäß den Erwartungen an diese.
Allein aufgrund dieser Vorgabe, welche Meinung man nun von Meschen wie mir haben müsste (welche eigentlich eine Vorwegnahme einer eigenen Meinung darstellt), besitzen Jehovas Zeugen diese Meinung - und sagen auch noch das wäre ihre eigens erstellte Meinung - dabei folgen sie lediglich einer suggestiven Eingebung wie die Führung es will, wie man Menschen wie mich auszufassen hat.
Zu den Suggestionen in ihrer Anwendung und Wirkungsweise an anderer Stelle mehr.
Will nur verdeutlichen, das es definitiv Ursachen dafür gibt, wieso ein Jehovas Zeuge sich nicht mit Seiten wie diesen ohne Vorurteile betrachten würde.
Diese Vorurteile sind das Produkt gezielter Übertragungen, jedoch nicht eigens erstellter Überlegungen.
„Aufrichtige“ ZJ haben jedoch dieses Bild übernommen, wo man dem Anschein nach nun Angst vor mir haben muss.
Meiner Meinung nach hat es nichts mit Aufrichtigkeit zu tun, nur weil man kritische Seiten über seine eigene geistliche Führung liest.
Es ist viel mehr unaufrichtig, wenn man hinter dem Synonym „ein Angriff des Teufels“ eine eventuell berechtigte Kritik verbergen will. Transparenz und authentische Bereitschaft der Korrespodenz mit Kritikern sieht anders aus.
Das ich hier mit jeder Zeile vor allem als Mensch, aber auch als Christ schreibe, der
dankbar und glücklich ist das Evangelium von Jesus verstanden und angenommen zu
haben... würde ein Jehovas Zeuge mir nicht abnehmen wollen.
Zumindest nicht auf emotionaler Ebene. Ich würde es mir wünschen wenn er aber zumindest die Glaubensfreiheit besäße extern seiner Lehrvorgaben zu glauben, das auch andere Christen in Gottes Augen annehmbar sind.
Notiz:
Im Kapitel 1 wurde schon auf den Begriff „geistige Speise“ aufmerksam gemacht. So ein Beispiel was ein ZJ als „Speise“ ansehen würde ist ganz klar das Buch „Was lehrt die Bibel wirklich?“ - dessen kurzweiliger Nachfolger "Was lehrt uns die Bibel?", so wie der "interaktive Bibelkurs" mit dem Namen "Glücklich - für immer". (Letzteres erinnert mich arg an diverse billige Werbesprüche - einfach mal in der google Bildersche "glücklich Werbung" eingeben, der wird findenwas ich meine).
https://www.jw.org/de/bibliothek/buecher/aus-der-bibel-lernen/
Zitat des Tages aus "Der Wachtturm" – Studienausgabe, Mai 2014
Artikel "Halten wir Schritt mit Jehovas Organisation? Abs. 4:
"Wenn in Harmagedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes“, die Welt Satans zerstört wird, werden Jehovas Diener gerettet sein"
Uni Kiel - hinzugefügt am 18.07.2022
- u.a. zur Thematik "Empathie zu Filmfiguren"
- da musste ich an die Werbefilmchen der WTG denken.
Ich stolperte neulich über einen link:
Warum wir auf Lügen hereinfallen - aus dem Tagesspiegel vom 19.06.2022
- mal unabhängig zur JZ-Thematik, aber 100%ig übertragbar.